- Steglitz
- Steglitz,Stadtbezirk im Süden von Berlin, 32,0 km2, 191 200 Einwohner, mit den Ortsteilen Steglitz (hervorgegangen aus dem Dorf Steglitz, eine Gründung aus dem 13. Jahrhundert), Südende, Lankwitz und Lichterfelde. Steglitz hatte dank seiner günstigen geographischen Lage an der ersten preußischen Chaussee (angelegt 1791-93) und an der Eisenbahnlinie Berlin-Potsdam (erbaut 1838) sowie am Teltowkanal (1901-06) gute Voraussetzungen für eine schnelle wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklung. Wichtigste Magistrale ist die Schloßstraße, deren Name auf das Gut Steglitz zurückgeht, das 1801 von dem Minister K. F. Beyme erworben wurde, der 1804 hier das Gutshaus (»Schlößchen«) errichten ließ. Die Schloßstraße entwickelte sich zu einem bedeutenden Handels- und Einkaufszentrum Berlins mit zahlreichen Kaufhäusern und dem 1970 eröffneten »Forum Steglitz«. An der Schloßstraße befinden sich auch die Matthäikirche (1876-80), das wilhelminische Rathaus (1896-98 im Stil der märkischen Backsteingotik erbaut) und das Schloßparktheater (1920). Am Südende der Schloßstraße steht der Steglitzer Kreisel mit 30-geschossigem Büroturm, südwestlich davon liegt der Botanische Garten (43 ha; 1897-1903 angelegt, gegliedert nach geographischen Regionen, großes Tropenhaus) und das Botanische Museum. Am Teltowkanal liegt das Klinikum Steglitz der Freien Universität, auf dem Fichtenberg (69 m über M.) das Meteorologische Institut der Freien Universität, im Süden von Lichterfelde die Lilienthal-Gedenkstätte. Steglitz besitzt nur wenig Industrie (v. a. am Teltowkanal und im Süden von Lichterfelde), u. a. Herstellung von medizinischen Geräten, Fahrzeugtechnik, Konservendosenfertigung. - Steglitz gehört seit 1920 zu Berlin.
Universal-Lexikon. 2012.